Alexander, Ikonen und der Old Basar
- Marion Hechenberger

- 10. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Okt.
Heute hieß es früh aufstehen, denn die Busfahrt von Krushevo nach Skopje dauert drei Stunden. Unsere reiselustigen Achtstüfler sowie fünf Mädchen und zwei Buben aus der Partnerschule Bucin machten sich also bereits um sieben Uhr früh auf den Weg. Denn in Skopje wartete Zdravko auf uns, ein orthodoxer Priester, der uns seine wunderschön ausgemalte Kirche zeigte und uns so einiges über seinen Glauben erzählte. So lernten wir etwa, dass Ikonen für orthodoxe Gläubige „Fenster zum Himmel" und auch materiell äußerst wertvoll sind. Sie werden nach strengen Vorgaben mit natürlichen Farben auf Holzplatten gemalt und können Jahrhunderte überdauern. Die Künstler beten und meditieren, während sie die Heiligenbilder herstellen.
Die Kirche selbst ist kein Versammlungsraum, sondern ein heiliger Ort, der nur demütig und in angemessener Kleidung betreten werden darf. Während der Messe stehen die Gläubigen, nur für ältere Menschen gibt es ein paar Stühle. Der Altarraum ist vom Kirchenschiff mit einem Vorhang abgetrennt, und für den Bischof ist in jeder orthodoxen Kirche eine besonders schön geschmückte Ecke vorbereitet, da er als Stellvertreter Jesus gilt. Fotografieren ist im Gotteshaus strengstens verboten, nur im Taufraum und in der kleinen Bibliothek der Pfarrei durften wir ein paar Bilder schießen. Der freundliche Priester zeigte uns Bücher, die 200 Jahre alt und trotzdem immer noch in Gebrauch sind, sogar eine deutsche Bibel fand sich in den Regalen. Alle dürfen diese Bücher – auch die wertvollen – jederzeit ausleihen.
Nach diesem informativen Austausch machten wir uns auf den Weg ins Zentrum, wo wir zuerst den Old Basar mit seinen vielen kleinen Geschäften, Restaurants und Teehäusern erkundeten und so manches Andenken sowie kleine Geschenke für die Lieben daheim erstanden. Natürlich marschierten wir auch über die Brücke zum Hauptplatz, um Alexander dem Großen, beziehungsweise der mehr als dreißig Meter hohen Statue mit dem Krieger auf seinem Pferd, unsere Aufwartung zu machen.
Die dreistündige Heimreise verkürzten sich die Jugendlichen mit Kartenspiel, Gesang und dem Versuch, ein paar Vokabeln in der Sprache der jeweils anderen zu lernen. Einzelne nutzten die Zeit, um Aufgaben zu Nordmazedonien zu lösen, die während der Erasmus+-Mobilität erledigt werden müssen. Müde, aber voller neuer Eindrücke kehrten wir nach Krushevo zurück, wo wir uns schon fast ein bisschen heimisch fühlen.






























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