top of page

Idylle pur am Ohridsee

  • Autorenbild: Marion Hechenberger
    Marion Hechenberger
  • 12. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Der sechste Tag unserer Erasmus+-Mobilität führte uns an einen ganz besonderen Ort. Das im 9. Jahrhundert vom Heiligen Naum errichtete Kloster St. Naum ist nicht nur eines der ältesten Klöster der Welt. Die kleine Klosterkirche ist mehr als tausend Jahre alt und über und über mit Heiligenbildern bemalt. Wir bedauerten einmal mehr, dass in orthodoxen Kirchen nicht fotografiert werden darf. Besonders beeindruckte uns aber die ganz offensichtliche Frömmigkeit der Besucher. Sie bekreuzigten sich mehrfach beim Eintreten und Verlassen der Klosteranlage und traten rückwärts – wieder mit mehreren Kreuzzeichen – aus der Kirche. Einige küssten die Ikonen, die ja – wie wir bereits erfahren hatten – im orthodoxen Glauben „Fenster zum Himmel" darstellen. Die meisten legten außerdem ihr Ohr auf ein großes samtenes Kissen, weil sie sich sicher waren, dass man so den Atem des dort begrabenen Heiligen Naum hören kann. Trotz der vielen Besucher strahlt die Klosteranlage, welche idyllisch direkt am Ufer des Ohridsees liegt, eine große Ruhe aus. Pfaue, die in Nordmazedonien als Glücksbringer gelten, stolzieren durchs Gelände.

Den Ohridsee selbst hatten wir während eines kurzen Stopps auf unserer Fahrt durch den Galicia-Nationalpark bereits von oben betrachtet. Er gilt als einer der ältesten Seen der Welt, sein Alter wird auf mehrere Millionen Jahre geschätzt. Er beherbergt verschiedenste Wasserschnecken, Algen und Fischarten, die sonst nirgendwo auf der Welt vorkommen. Uns gefiel aber vor allem, dass wir bei strahlendem Sonnenschein sogar die Beine ins Wasser strecken konnten.

Zuvor hatten wir allerdings im Rahmen einer Stadtführung allerhand gesehen und gehört. Wir erfuhren etwa, dass Ohrid auch „Jerusalem des Balkans" genannt wird, weil es in der Stadt mehr als 300 Kirchen gibt. Einem Familienbetrieb, der die berühmten Ohridperlen nach alter Handwerkstradition herstellt, statteten wir ebenfalls einen Besuch ab. Unser Führer erzählte, dass ein russischer Emigrant einst das Wissen um diese Technik nach Ohrid gebracht habe. Fischschuppen verleihen diesen Perlen ihren besonderen Glanz. Unser nächstes Ziel war das alte Amphittheater, in dem einst Schafe, aber auch Menschen gegen wilde Tiere kämpfen mussten. Die imposante Samuil-Festung, die Zar Samuil im 10. Jahrhundert erbauen ließ, begutachteten wir von außen. Als wir dann aber an der St. Johannes-von-Kaneo-Kirche ankamen, wechselten wir uns mit asiatischen Touristen beim Posieren für Fotos ab. Denn das Kirchlein aus dem 13. Jahrhundert liegt einfach unglaublich idyllisch. Insgesamt waren wir heute eine Gruppe von 45 Menschen. Denn sowohl Schüler als auch Lehrer aus Bucin und Sweto Mitrani begleiteten uns auf dieser Tour.

Morgen werden wir noch einmal zu unseren Partnerschulen fahren, denn es heißt langsam Abschied nehmen vom schönen Nordmazedonien und den freundlichen Menschen, die wir hier kennengelernt haben.


ree

Kommentare


bottom of page